
GörlitzerWeg4_Küche_080513
Flieder vor dem Fenster, lila Blüten duften, Vögel zwitschern. Stimmen, Fernsehgemurmel? Der Bus. Menschen im Treppenhaus. Kinder bei den Wäscheleinen. Dort stand die Kuh.
Die Kuh steht hier nicht mehr, weidete zwei Tage nur. Das Gras wurde gemäht. GWG und GSW waren empört, das geht doch nicht, wenn das nochmal… Die Kinder sagen, schade. Die Nachbarn auch. Wen stört denn die Kuh.
Die ehemalige Nachbarin erzählte: ich habe gerne hier gewohnt. Zweiundhalb Zimmer, vier Kinder. Im Frühling war ich immer krank. Das änderte sich erst, als wir wegzogen.
Damals wurde gepflanzt, in Dreiergruppen: Birke, Birke, Birke. Landschaftsarchitektur in Wohngebieten. Standard der 50ger und 60ger Jahre. Heute (teilweise) schützenswert unter wohnungsbaugeschichtlichen Aspekten, weil so hat man damals… eventuell gesundheitsschädlich.
Niemand wusste damals, dass es sowas gibt wie Heuschnupfen.
Gefällt mir:
Like Wird geladen …
Ähnliche Beiträge
Über smitmans
Künstlerin und Kunstvermittlerin.
In meinen Arbeiten untersuche ich, wie Menschen ihr Leben in ihrem gesellschaftlichen Umfeld gestalten. Dazu erforsche ich konkrete Orte, Gebäude, Landschaften. Meine Ausgangspunkte können sein: ein Tapetenriss in einem verlassenen Gebäude, die Hände eines Kellners, die Arbeitsweste einer Geflüchteten. Damit mache ich gesellschaftliche Codes sichtbar.
Meine Medien sind Fotografie, Zeichnung und das bewegte Bild. Ich beobachte Orte und Menschen mit meiner Kamera und führe Interviews. Daraus werden Einzelbilder, Serien, Filme, Bücher und Arbeiten im Raum. Oft entwickele ich meine Installationen in Synthese mit dem Ort der Präsentation. Gefundenes Material wie Tapeten, Zeitschriften und speziell angefertigte Objekte sind Teil der neu geschaffenen visuellen Landschaft.
Dieser Beitrag wurde unter
geschichte,
tagebuch abgelegt und mit
1950,
1960,
Birke,
Bus,
frühling,
Görlitzer Weg,
Kinder,
krank,
Kuh,
Wennfeld,
wohnen,
zeichnung verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den
Permalink.