
Wennfeld_Regale
Weil das Umziehen nicht so funktionierte, wie wahrscheinlich von Allen gewünscht, standen die Regale auf der Straße. Vor dem Haus ohne Dach. Die Wolken zeigten auf Regen. Ein Beobachtender rief mich an, Einer sei in Not. Ich gehe hin, gucke, frage. Brauchen Sie Hilfe? Wer soll denn helfen, meint der Nachbar. Die Polizei habe verfügt: es darf Nichts weg. Einen Tag später wurde es doch. Dinge, deren Wert für Andere wahrscheinlich schwer zu erkennen. Deren Menge für Andere wahrscheinlich unangenehm. Fotos, Fotos, Fotos zeugen von dem, was nun weg ist. Festgehalten vom Nachbar. Wer beurteilt. Wen?
Hoffen wir, dass er in der neuen Wohnung seinen Lebensmittelpunkt wieder findet, sagt der Beobachtende. Wann. Wie lange. Hat er den verloren?
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Über smitmans
Künstlerin und Kunstvermittlerin.
In meinen Arbeiten untersuche ich, wie Menschen ihr Leben in ihrem gesellschaftlichen Umfeld gestalten. Dazu erforsche ich konkrete Orte, Gebäude, Landschaften. Meine Ausgangspunkte können sein: ein Tapetenriss in einem verlassenen Gebäude, die Hände eines Kellners, die Arbeitsweste einer Geflüchteten. Damit mache ich gesellschaftliche Codes sichtbar.
Meine Medien sind Fotografie, Zeichnung und das bewegte Bild. Ich beobachte Orte und Menschen mit meiner Kamera und führe Interviews. Daraus werden Einzelbilder, Serien, Filme, Bücher und Arbeiten im Raum. Oft entwickele ich meine Installationen in Synthese mit dem Ort der Präsentation. Gefundenes Material wie Tapeten, Zeitschriften und speziell angefertigte Objekte sind Teil der neu geschaffenen visuellen Landschaft.
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