
Wennfeld_Archäologie2018
Was geht, frage ich – und tatsächlich: im Wennfeld wird archäologisch gebuddelt. Eine Kapelle von vor hunderten Jahren. Bisher gefunden: ein paar Pfosten.
Jetzt ist das Geheimnis gelüftet von den Creatures out of Space. Und auch, warum nicht gebaut wird. Noch immer nicht, nachdem schon zum Jahreswechsel abgerissen wurde, und lange vorher.
Ich denke oft an den alten Nachbarn, Herr K., der mit seiner Frau zurückgegangen ist nach Griechenland, für immer. Wie sie wohl den Umzug überstanden haben? Ob die Tomaten wachsen, dort? Mehr als ein halbes Jahr hätten sie noch in der Nähe der Tochter sein können. Ein halbes Jahr kann lang sein am Lebensende. Es kann darüber bestimmen, in welcher Erde du ruhst. Wer kommt und gemeinsam deinen Tod betrauert.
Ich hoffe, dass sie was finden, die Archäolog*innen. Dass das Gefundene erforscht wird und nicht in den Archiven verstaubt, weil kein Geld da ist.
Warum wurde dort eine Kapelle gebaut? Wer hat sie besucht? Was waren die Sorgen der Menschen? Gab es drumrum Ackerbau, Felder? Wie sah das Leben damals aus? Tübingen?
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Über smitmans
Künstlerin und Kunstvermittlerin.
In meinen Arbeiten untersuche ich, wie Menschen ihr Leben in ihrem gesellschaftlichen Umfeld gestalten. Dazu erforsche ich konkrete Orte, Gebäude, Landschaften. Meine Ausgangspunkte können sein: ein Tapetenriss in einem verlassenen Gebäude, die Hände eines Kellners, die Arbeitsweste einer Geflüchteten. Damit mache ich gesellschaftliche Codes sichtbar.
Meine Medien sind Fotografie, Zeichnung und das bewegte Bild. Ich beobachte Orte und Menschen mit meiner Kamera und führe Interviews. Daraus werden Einzelbilder, Serien, Filme, Bücher und Arbeiten im Raum. Oft entwickele ich meine Installationen in Synthese mit dem Ort der Präsentation. Gefundenes Material wie Tapeten, Zeitschriften und speziell angefertigte Objekte sind Teil der neu geschaffenen visuellen Landschaft.
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